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Vorweg ist noch zu sagen, dass die Bindeanleitungen incl. der Fotos mit viel Hingabe, Freudenschaft sowie Liebe zum Detail entstanden sind, dass viele Überlegungen und zahlreiche Bindeversuche vorangingen, einige Ideen auch verworfen werden mussten, neue Aspekte hinzukamen und noch hinzukommen werden.
Es sind die Anleitungen für Klassiker dabei, aber auch veränderte Bindeweisen (wie z. B. die Doppelkreuztrage ohne Knoten) sowie solche, die ich noch nirgends anders so gesehen habe (wie die gekreuzte Rückentrage und die Schmetterlingstrage). Auch die einzelnen Schritte des Bindens unterscheiden sich z. T. von denen anderer Anleitungen.
Ich habe nur die Bindeweisen ausgewählt, die bequem sind, sich tatsächlich auch binden lassen 🙂 und sich im Alltag bewährt haben, besonders auch in Kombination mit dem Abhalten.
Die Seite ist so aufgebaut, dass oben die Bindeweisen stehen, deren Logik leicht verständlich ist. Dann erfolgt eine behutsame Steigerung, dass schließlich Schritt für Schritt auch die komplizierteren Konstrukte von ihrer Logik her verstehbar werden, wie z. B. die sinnvolle Nutzung von einem oder zwei Ringen sowie das ganze Thema rund um die Fixierungsschlaufen bzw. andere Fixierungsmechanismen, mit deren Hilfe man das TragetuchPlus, MeiTais, Halbschnallentragen sowie die Alles-in-einem-Trage wie einen Rucksack zum unkomplizierten Auf- und Absetzen nutzen kann.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Lesen und Anschauen sowie beim Ausprobieren. 🙂
Und auch wenn manches eher an eine Knobelaufgabe erinnert: Es macht wirklich Spaß, wenn man die erste Hemmschwelle überwunden hat.
für EINEN Tragling
im RingSling
Das Tragen mit RingSling sieht ganz einfach aus. Doch leider ist es anfangs nicht so leicht und nicht wenige geben auf … Wenn man allerdings weiß, was man beim Binden beachten muss und wo Fehlerquellen sind, wird man sich schnell mit der Tuchschlinge mit den Ringen anfreunden.
Da sie Strähne für Strähne direkt am Kind festgezogen wird, kann man sie bei Reifgeborenen bereits ab der Geburt verwenden.
seitlich: Hüftsitz
Zunächst fährt man mit dem Kopf und einem Arm durch den RingSling. Die Ringe positioniert man zum ersten Einbinden weit oben – auf der Schulter. Später rutschen sie beim Festziehen nach innen, sodass sie im besten Fall etwas unterhalb des Schlüsselbeins ihren Platz finden.
Die Tuchschlaufe sollte bis in Höhe der Beckenschaufel reichen.
Das Baby wird nun an die Schulter oberhalb der Tuchschlaufe gelegt und in die Tuchbahn eingefädelt. Es ist vorteilhaft, das Kind anfangs weit seitlich zu positionieren, da es später beim Festziehen des Tuchs nach innen rutscht. .
Dann fächert man die Tuchbahn über dem Rücken des Kindes auf.
Unten lässt man so viel Tuchstoff, dass man ihn um den Po des Babys herum bis zu seinem Bauch (bis auf Höhe des Bauchnabels) ziehen kann. Der Stoff sollte nicht doppelt bzw. mehrfach übereinander liegen, damit er nicht in den Kniekehlen einschneidet.
Über den Rücken sollten keine Falten im Tuch sein.
Oben im Nacken dagegen kann reichlich Tuchstoff sein, da das den gewünschten Halt gibt, gerade bei sehr jungen Babys.
Nun muss man die Tuchbahn festziehen: Strähne für Strähne, wobei in der Mitte am wenigsten straffzuziehen ist. Unten muss man etwas stärker straffziehen, damit das Kind gerade zum Sitzen kommt und die Knie nach oben gezogen werden für eine gute Spreiz-Anhock-Haltung. Oben muss man reichlich straffziehen, was aufgrund der diagonalen Dehnbarkeit der Tragetücher zum Glück gut funktioniert – es sei denn, es ist zu viel Spannung auf den Ringen oder das Tuch hat sich zwischen den Ringen “verkantet”. Dann heißt es, mit der einen Hand das Kind zu stützen und mit der zweiten Hand das Tuch zwischen den Ringen zu entfalten, dass es sich ohne viel Widerstand durch die Ringe ziehen lässt. Am besten ist, wenn man schon vor dem Hineinsetzen des Kindes überprüft, ob das Tuch gleichmäßig durch die Ringe geführt ist.
Beim Straffziehen empfiehlt es sich, die Schulter, auf der das Tuch liegt, anzuspannen und mit ihr nach hinten gegenzuhalten, damit nicht alles zu weit nach vorn/innen verrutscht. Ebenso sollte man Augenmerk legen auf die Tuchbahn, die am Hals vorbeizieht: Nicht selten rutscht diese beim Festziehen des Tuchs näher zum Hals, wo sie dann unangenehm einschneidet. Hier helfen Lagekorrekturen und ggf. ein Lockern des Tuchs gefolgt von einem erneuten und angepassten Festziehen.
Zum Herausnehmen des Kindes hebt man es zunächst an, löst die Tuchbahn um seinen Po, schiebt das Tuch über seinen Rücken nach oben, lässt es auf den angewinkelten Oberschenkel gleiten, um dann die Tuchbahn über seinen Kopf zu heben. Der RingSling muss dazu nicht gelockert werden, sondern kann in der optimal vorgebundenen Form verbleiben.
Beim erneuten Hineinsetzen muss man also nichts mehr straffziehen. 🙂 Insofern müssen auch die Ringe anfangs nicht ganz so weit auf der Schulter liegen wie beim ersten Binden und das Kind muss nicht allzu weit seitlich hineingesetzt werden.
Um einer einseitigen Belastung vorzubeugen, sollte man die Trageseite regelmäßig wechseln, z. B. einen Tag links tragen, den nächsten Tag rechts.
Bonus: RingSling ohne Nähen
Hat man ein kurzes Tuch (ca. 2 bis 3 m lang) und ZWEI Ringe, kann man sich einen RingSling daraus machen. Allerdings ist es wichtig, die Größe der Ringe zu beachten: Die 75 mm-Ringe passen für dünnen bzw. schmalen Stoff und die 87 mm-Ringe für Tuchstoff mit normalem Flächengewicht, der 65 bis 70 cm breit ist.
Eigentlich ist es ganz einfach. Wenn es nicht so kompliziert wäre : oben-unten, innen-außen, sichtbar-verdeckt … richtig-falsch … Beim Einfädeln beider Seiten des Tragetuchs in die zwei Ringe sowie beim Anlegen desselben kann schon mal ein Knoten im Kopf entstehen.
Hier zuerst einige Beispiele, wie es nicht funktioniert:
Nun die korrekte Handhabung:
Das eine Tuchende wird von unten durch beide Ringe gefädelt und das andere Tuchende von oben.
Fertig gebunden ist es richtig bequem, selbst mit einem größeren Kind.
Vorteilhaft ist, dass zwei Lagen des Tuchstoffs über die Schulter verlaufen, was gut polstert. Nachteilig ist, dass an der zur Schulter gerichteten Seite der Ringkonstruktion eine Stoffwulst ist, die bei ungünstiger Positionierung eindrückt. Da hilft es, die Ringe insg. etwas weiter unten zu platzieren.. .
Hat mein ein kurzes Tuch und EINEN Ring, kann man sich daraus auch einen RingSling machen, indem man mit einer Tuchbahn eine Schlaufe durch den Ring macht und die andere Tuchbahn durch diese Schlaufe hindurchzieht. So entsteht eine Verkreuzung der Tuchbahnen im Ring, die sich entlang jeder Tuchbahn verschieben lässt. Man hat nun sozusagen einen Schiebeknoten, der Bewegungen in zwei Dimensionen zulässt.
Führt man eine Tuchbahn zusätzlich um eine Ringhälfte herum und dann wieder zurück durch den Ring hindurch, erhält man eine Konstruktion, die wie ein (normaler) Schiebknoten funktioniert, wobei eine Tuchbahn fest ist und die andere sich bewegen lässt.
Fotos dazu folgen später.
im Tragetuch
Wer sich das Tragetuch zum Freund macht, hat einen treuen und vielseitigen Gefährten gefunden: Es ist eine stufenlos anpassbare Tragehilfe – vom Neugeborenen bis zum müden Kind im Vorschulalter, lässt Trageweisen an Bauch und Hüfte zu, bei denen man das Kind leicht hinein- und heraussetzen kann, auch ohne neu binden zu müssen (mit dem TragetuchPlus auch eine Trageweise auf dem Rücken); es kann außerdem als Sichtschutz dienen, wenn Abhalten oder Stillen mal in einer Umgebung stattfinden, wo man sich fremden Blicken lieber entzieht; es ist ein Kopfkissen auf Reisen, eine weiche Sitzunterlage unterwegs, eine wärmende Decke an einem kühlen Sommerabend und praktisch als Sonnenschutz verwendbar; zudem kann man es zur Schaukel oder Hängematte für Kinder umfunktionieren oder sich einfach an der Webkunst, den wunderschönen Mustern und Farben des Tuchs erfreuen.
Insofern lohnt es sich, das Binden mit dem Tuch zu lernen – auch in Zeiten, wo es viele gute Tragen am Markt gibt.
vorn: Wickelkreuztrage
Die Wickelkreuztrage ist eine beliebte Bindeweise für vorn. Sie wird ohne Kind vorgebunden, aber noch nicht verknotet. Nach dem Hineinsetzen des Kindes werden die Tuchbahnen Strähne für Strähne festgezogen, was diese Bindeweise ab dem ersten Tag geeignet macht.
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Variante mit Knoten nur hinten:
Diese Variante eignet sich vor allem für ein ganz kleines Baby, da man die sich kreuzenden Tuchbahnen auffächern und dadurch zusätzlich Halt geben kann.
Zuerst kreuzt man die Tuchstränge unter dem Po des Babys und führt sie unter dessen Beinen zum Rücken, wo man zunächst nur einen einfachen Knoten macht. Danach fächert man beide Tuchstränge auf, v. a. die obere Hälfte. Die untere Hälfte kann zur Stabilisierung noch etwas gerafft unter dem Po des Kindes verbleiben. Wie man auf dem zweiten Bild von rechts sieht, kann es passieren, dass einzelne Strähnen der gefächerten Tuchbahnen zu locker sind. Um diese festzuziehen, löst man den Interimsknoten am Rücken und zieht das Tuch Strähne für Strähne straff, um das gestraffte Tuch am Rücken neu zu verknoten.
Zum Herausnehmen des Kindes rafft man die gefächerten Tuchbahnen nach unten, schiebt die Haupttuchbahn noch oben über Rücken und Kopf des Kindes, sodass man es anschließend nur noch aus dem Tuchkreuz heben muss. Da bleibt gern mal ein Schuhchen hängen, aber sonst ist es unkompliziert.
Variante mit Knoten vorn und hinten:
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Variante mit Knoten nur vorn:
Bei dieser Variante geht das Herausnehmen am einfachsten. Allerdings eignet sie sich erst für ältere Kinder, die so groß sind, dass der Doppelknoten unter ihrem Po wie festgeklemmt ist und nicht nach oben wegrutschen kann.
Auf dem linken Foto sieht man, wie die schon Strähne für Strähne festgezogenen Tuchstränge etwas verdrillt und vorn verknotet werden – zu einem flachen Doppelknoten, wie auf dem mittleren Foto zu sehen.
Zum Herausnehmen hält man mit einer Hand das Baby, mit der zweiten Hand nimmt man die verknoteten Tuchstränge nach oben und legt sie dort zur Seite. Dann nimmt man schließlich noch die Haupttuchbahn nach oben und lässt das Baby nach unten auf das angewinkelte Bein aussteigen.
Alternativ kann man die verknoteten Tuchstränge und die Haupttuchbahn auf einmal nach oben nehmen und das Kind nach unten herausschlüpfen lassen.
Um das vorgebundene Tuch auch ohne Kind in Form zu halten, kann man den Knoten über die Haupttuchbahn legen (siehe Foto ganz rechts).
Das erneute Hineinsetzen funktioniert so:
Zuerst zieht man die Haupttuchbahn nach vorn, damit das Baby in ihr genügend Platz hat. Danach lässt man das Baby von oben ein Stück weit in das Tuch Hineingleiten, wobei man mit einer Hand von unten in die Haupttuchbahn als auch in die verknoteten Tuchstränge greift. Die andere Hand beginnt dann schon mit dem Auffächern der Haupttuchbahn über dem Rücken des Babys. Wenn es auf der richtigen Höhe angekommen ist, steht noch das Formen des Beutelchens um seinen Po und ein Zurechtruckeln der ganzen Konstruktion an. Danach sollte es fast so gut im Tuch sitzen wie beim ersten Binden.
Variante ohne Knoten:
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So sieht es aus, wenn das Tuch fertig gebunden ist:
Das Herausnehmen des Kindes und das erneute Hineinsetzen in das vorgebundene Tuch zeigen die nächsten Fotos. Die nur eingesteckten Enden machen das Lockern des Tuchs zum Herausnehmen des Kindes einfach.
Die Fotos folgen in Kürze.
vorn: Doppelkreuztrage
Die Doppelkreuztrage ist meine Lieblingsbindeweise für vorn. 🙂
Sie hat so viele Vorteile:
Das Binden als auch das Hineinsetzen des Kindes sind einfach, das Herausnehmen ebenso. Es geht sogar, wenn man eine Jacke anhat und man nicht aus den Ärmeln schlüpfen will. (Im Vergleich dazu geht das Herausnehmen des Kindes aus einem MeiTai oder einer Halbschnallentrage nur, wenn man die Tuchbahnen bzw. Träger von den eigenen Schultern herunterstreift, also die eigene Jacke ablegt.) Wenn gerade kein Kind in dem gebundenen Tuch sitzt, kann man es umgebunden lassen, ohne dass es verrutscht. Darüber hinaus ist die Doppelkreuztrage bequem. Es ist kein Knoten am Rücken, sodass man auch gut einen Rucksack oder ein zweites Kind auf dem Rücken tragen kann.
Einen Nachteil gibt es auch:
Man kann das schlafende Baby nicht mit dem Tuch zusammen ablegen. (Dies ist möglich bei den allermeisten Bindeweisen mit dem Tuch bzw. TragetuchPlus, außerdem mit einem MeiTai, der Alles-in-einem-Trage etc. und reduziert das Risiko, dass das Baby beim Ablegen aufwacht.)
Die Doppelkreuztrage wird ohne Kind vorgebunden und beim ersten Hineinsetzen des Kindes an diesem festgezogen.
Diese Bindeweise eignet sich ab dem ersten Tag, sofern man das Festziehen der Tuchbahnen am Kind gewissenhaft ausführt.
Beim Vorbinden wird die Tuchmitte mittig auf den unteren Rücken gelegt. Danach werden die Tuchbahnen nach vorn genommen und gekreuzt über die Schultern gelegt bzw. geworfen. Danach schiebt man das Tuchkreuz erst einmal etwas nach unten und vorn, damit es a) symmetrisch wird und b) genügend Platz bietet, wenn man das Baby später hineinsetzt. Als nächstes greift man so nach den Tuchbahnen auf dem Rücken, dass diese in sich nicht verdreht werden. Dabei kann man sich farblich unterschiedliche Tuchkanten zunutze machen. Die Tuchbahnen werden über dem Rücken verkreuzt und wieder nach vorn geführt, wo man sie zunächst locker mit einem einfachen Knoten fixiert.
Nun folgt das Hineinsetzen des Kindes in das Tuchkreuz: von oben hineingleitend erst durch die eine, dann durch die andere Tuchbahn. Anschließend wird zuerst die untenliegende Tuchbahn aufgefächert, dann die obenliegende. Beim Auffächern ist zu beachten, dass über dem Rücken keine Falten sein sollen und der überschüssige Tuchstoff im Nacken des Kindes zum Liegen kommt.
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Beim ersten Einbinden des Kindes werden die Tuchbahnen am Rücken Strähne für Strähne straffgezogen – die korrekte Spreiz-Anhock-Haltung dabei im Blick habend.
An jeder der festgezogenen Tuchbahnen fährt man am besten mit einer Hand nach vorn, wo man den provisorischen Einfach-Knoten noch einmal löst und schließlich einen ordentlichen Doppelknoten als flachen Knoten zaubert, wobei die Tuchbahnen klassischerweise unter den Beinchen des Kindes verlaufen. Falls das Tuch eher rauh ist, reicht u. U. auch ein einfacher Knoten aus, der durch Reibung hält.
Das Herausnehmen des Kindes ist hier beschrieben.
Variante ohne Knoten:
Bei dieser Variante werden zunächst beide Tuchkreuze vorgebunden wie bei der Variante mit Knoten. Allerdings werden nun die von hinten kommenden Tuchbahnen unter die zum Bauch ziehenden Tuchbahnen gelegt. Damit es nachher bequem ist, werden die untergefädelten Tuchbahnen aufgefächert.
Anschließend wird das Kind in das vordere Tuchkreuz gesetzt. Danach ist das Festziehen der Tuchenden dran, was wie gehabt strähnchenweise geschieht. Auch nach dem Festziehen sollten die Tuchenden aufgefächert bleiben.
vorn: Känguruhtrage
So sieht sie fertig gebunden aus, mit kleinerem und mit größerem Kind:
Die Anleitung zum Binden, zum Herausnehmen und erneuten Hineinsetzen schreibe ich demnächst. Die Fotos sind schon gemacht 🙂 .
seitlich: Hüftschlinge
Das ist eine meiner Lieblingsbindeweisen mit dem Tuch. Sie ist bequem aufgrund der doppelten Tuchführung über die Schulter und den glatt verlaufenden Tuchbahnen auf dem Rücken, außerdem praktisch, da man das Kind ohne Aufbinden/Neubinden hinein- und heraussetzten und das gebundene Tuch auch ohne Kind umgebunden lassen kann. Mit den miteinander verschränkten Tuchbahnen ist sie irgendwie auch elegant. Nutzbar ist sie von Anfang an.
Auf den folgenden Bildern sieht man das Hineinsetzen des Kindes in das schon vorgebundene, aber noch nicht verknotete Tuch.
Man lässt das Baby von der Schulter hinab in die Tuchschlaufe gleiten und zieht die Tuchbahn über seinen Rücken. Danach formt man unten einen Beutel, indem man das Tuch um Babys Po herumzieht und am Bauch bis etwa in Höhe seines Nabel hochschiebt und es seitlich bis in die Kniekehlen legt. Danach verteilt man den Rest der Tuchbahn glatt über seinen Rücken, sodass der überbleibende Stoff im Nacken zum Liegen kommt.
Nun hält man das Baby mit der Hand der Seite, auf welcher es nicht sitzt, und greift mit der anderen Hand die Tuchbahn, die über die eigene Schulter und am eigenen Rücken liegt. Diese nimmt man so, dass sie sich in sich nicht verdreht, und führt sie diagonal über den eigenen Rücken zum Po des Kindes. Je nachdem, wie stark man sie festzieht, lässt sich die Höhe der Verschränkung der beiden Tuchbahnen variieren. Bei diesem Schritt sollte sie auf der Höhe des Schlüsselbeins zum Liegen kommen.
Wenn man die hintere, eben festgezogene Tuchbahn gemeinsam mit dem Baby fest hält, hat man nun den Spielraum, die vordere Tuchbahn Strähne für Strähne festzuziehen. Das ist analog wie beim RingSling: Die Tuchsträhnen, die an Beinen und Po des Kindes verlaufen, muss man etwas straffziehen, die Tuchsträhnen, die über seinen Rücken ziehen, sind kaum straffzuziehen und die Tuchsträhnen, die sich in seinem Nacken befinden, müssen kräftig, ggf. wiederholt festgezogen werden.
Ist dies vollbracht, nimmt man die Tuchbahn nach vorn und verbindet sie mit der von hinten kommenden Tuchbahn mit einem flachen Knoten unter dem Po des Kindes. Anschließend ist es sinnvoll, die beiden über die eigene Schulter verlaufenden Tuchbahnen noch glattzuziehen.
Nun zeige ich noch, wie das Vorbinden des Tuchs funktioniert:
Dazu sucht man sich die zuerst die Mittelmarkierung des Tuchs und legt die Mitte des Tuchs über eine Schulter. Anschließend zieht man das hintere Ende des Tuchs noch etwas nach hinten, sodass sich die Mittelmarkierung dann ca. 30 cm unterhalb der Schulter befindet.
Danach greift man die hintere Tuchbahn und führt sie unverdreht über den Rücken bis zur gegenüberliegenden Hüfte, wo man sie an der Oberkante der Beckenschaufel umlenkt und vor dem Körper auf die Gegenseite führt. Man hält sie in der Horizontalen und greift mit der anderen Hand die Tuchbahn, die herabhängt, von unten. Dabei sollte man darauf achten, dass sie etwas aufgefächert und nicht in sich verdreht ist. Nun gibt man dieser Tuchbahn mit Schwung einen Bewegungsimpuls nach hinten, sodass sie auf dem Rücken landet, wobei sie vorn mit der anderen Tuchbahn verschränkt ist.
An dieser Stelle kann man überprüfen, ob die beiden Tuchenden richtig bemessen sind: Man führt beide zum unteren Ende der Schlaufe, wo später das Kind drinsitzen wird. Dort sollten sie in etwa gleich lang sein. Ist dies nicht der Fall, ist jetzt der beste Moment, die Lage der Tuchbahnen zu optimieren.
Nun kann das Baby in die Hüftschlinge einziehen 🙂 – siehe oben.
Das Herausnehmen des Babys und das erneute Hineinsetzen in die schon angepasste Schlinge und durch Knoten fixierte Schlinge ist hier zu finden.
Variante mit langem Tuch mit aufgefächerten und gekreuzten Tuchbahnen außen:
Das ist eine gute Option, wenn man a) ein zu langes Tuch hat und nicht weiß, wo man mit den Tuchenden hin soll, und b) wenn man es kuschelig mag 🙂 und absehbar ist, dass man das Baby nicht gleich wieder herausnehmen muss.
Die ersten Schritte sind wie bei der normalen Hüftschlinge:
Nun wird der Knoten nicht unter dem Po des Kindes gemacht, sondern die Tuchbahnen werden über seine Beinchen zum Po geführt, dort gekreuzt, unter seinen Beinchen weitergeführt und schließlich auf der Gegenseite einfach verknotet. Danach fächert man sie auf – wie bei der Wickelkreuztrage mit aufgefächerten Tuchbahnen – und zieht sie noch angepasst fest. Je nachdem, wie gut es passt, kann man den Knoten nochmal lösen und mit den festgezogenen Tuchbahnen neu knoten.
So sieht es fertig gebunden aus:
Das Herausnehmen ist nicht ganz so einfach: Man kann die Tuchbahnen aufknoten und ein Stück weit aufbinden oder die aufgefächerten Tuchbahnen nach unten raffen, die Tuchbahn, die am Rücken des Kindes verläuft, nach oben legen und das Kind anschließend aus dem Tuchstrang-Kreuz herausheben.
Variante mit einem Ring anstelle der Tuchbahnenverschränkung, der lose eingebunden wird:
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Variante mit einem Ring zur Tuchbahnenüberkreuzung, der fest eingebunden wird:
Die Fotos den Varianten mit Ring kommen noch …
seitlich: Hüftsitz mit zwei Tuchbahnen über der Schulter
Bei dieser Bindeweise wird das Tuch zunächst ohne Kind vorgebunden, ein Knoten wird noch nicht gemacht.
Das Tuch wird gerafft und mit seiner Mitte vorn an den Beckenkamm gelegt – auf die Seite, auf der das Baby später sitzen soll. Dort hält die gleichseitige Hand das Tuch, während die andere Hand von hinten das Tuch greift, es ohne Verdrehung in sich selbst diagonal über den Rücken und über die Schulter legt (siehe zweites Foto). Danach greift diese Hand die vordere Tuchbahn und legt sie ebenfalls über die gegenseitige Schulter, wie auf dem dritten Bild zu sehen ist. In die auffächerbare Tuchbahn wird gleich das Kind gesetzt.
Es folgt das Hineinsetzen des Babys, welches man dazu von oben in die Tuchschlinge “einfädelt”. Die Hand, die es am Po stützt, hält die untere Tuchkante und legt sie um den Po des Kindes bis zu seinem Bauch, wohingegen die andere Hand das Tuch fächert und die obere Tuchkante in den Nacken des Babys legt.
Danach zieht man die Tuchbahn, welche hinten am Rücken verläuft, Strähne für Strähne fest (siehe rechtes Foto). Besonders die Tuchsträhnen, die im Nacken des Babys liegen, müssen stark nachgezogen werden.
Die festgezogenen Tuchbahn wird gerafft und nach vorn unter den Po des Babys geführt, wo die gleichseitige Hand ihn hält und weiterhin das Baby stützt.
Als nächstes zieht man die andere Tuchbahn fest, die von vorn nach hinten geht und die oben liegt. Das Festziehen erfolgt Strähne für Strähne – zunächst oben an der Schulter (siehe Foto links). Nun wechselt man die Hände und zieht die Tuchbahn noch über den Rücken straff (siehe mittleres Bild), um sie schließlich mit nach vorn unter den Po des Kindes zu nehmen.
Nun geht es schon zum Endspurt: Man macht einen flachen Knoten unter dem Po des Kindes, optimiert noch den Verlauf des Tuchs am Nacken, indem man die obere Tuchkante auf der Schulter nach außen legt und ggf. noch eine Nackenrolle aus dem überschüssigen Stoff formt.
So sieht es fertig aus:
Für das Herausnehmen gibt es zwei Möglichkeiten:
Wie auf den beiden linken Fotos kann man die Tuchbahn über Babys Rücken nach oben nehmen und über seinen Kopf heben und es anschließend aus den zum Knoten führenden Tuchsträngen nach oben herausheben.
Oder man macht es, wie auf den beiden rechten Fotos zu sehen, und hebt sowohl die Tuchbahn, die am Rücken des Kindes verläuft, als auch die Stränge, die zum Knoten führen, geschlossen nach oben über das Kind, woraufhin dieses nach unten herausschlüpfen kann – wie beim RingSling.
Wieder hinein geht es so:
Zuerst legt man das Baby oben an seine eigene Schulter und hält es mit der gleichseitigen Hand. Nun nimmt man mit der gegenseitigen Hand die Haupt-Tuchbahn sowie die zum Knoten verlaufenden Tuchstränge nach oben. Dann lässt man das Baby von oben in die Tuchbahn und gleichzeitig in die zum Knoten verlaufenden Tuchstränge hineingleiten (siehe Foto links).
Beim Hinabgleiten des Babys formt man aus der unteren Tuchkante das Beutelchen um den Po (siehe zweites Bild), sorgt für eine faltenfreie Verteilung des Tuchstoffs über Babys Rücken und eine gute Anpassung der Tuchbahnen in Babys Nacken. Dazu strafft man diese Tuchsträhnen durch ein Nach-Außen-Legen auf der Schulter (siehe drittes Bild). Schließlich kann man auch die untenliegende Tuchbahn, die vom Rücken nach vorn kommt, noch etwas richten: Manchmal rutscht sie zu nah an den eigenen Hals, so dass man sie von dort weg etwas zur Seite schieben muss.
Diese Bindeweise entspricht dem Hüftsitz, welchen man mit einem MeiTai, einer Halbschnallentrage oder der Alles-in-einem-Trage (mit Bauchgurt) binden kann. Der Verlauf der Träger ist dort genauso wie hier der Verlauf der Tuchbahnen.
seitlich: Hüftsitz mit einer Tuchbahn über der Schulter, zwei Tuchbahnen um`s Kind
Variante mit Schiebeknoten
Variante mit einem Ring
Variante mit Verschränkung der Tuchbahnen
hinten: Rucksacktrage
Die Rucksacktrage ist der Klassiker für das Tragen auf dem Rücken mit dem Tuch. Wie bei allen anderen Trageweisen auf dem Rücken sollte sie erst zum Einsatz kommen, wenn das Baby sein Köpfchen allein halten kann.
Bei dieser Bindeweise lässt sich das Kind sehr weit oben positionieren, was ihm eine gute Aussicht verschafft und was ein klarer Vorteil ist, wenn man eine normale Jacke, also keine spezielle Tragejacke, über sich und den Tragling ziehen will. Würde dieser niedriger sitzen, wie in einer Vollschnallentrage mit Hüftgurt, würde sein Kopf einfach in der Jacke verschwinden …
Zwei Mankos der Rucksacktrage möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen:
1. Wenn das Kind stark strampelt, kann die Tuchbahn, in der es sitzt, nach oben rutschen bis in seinen Nacken, was man durch gutes Einbinden und regelmäßige Kontrollen auf jeden Fall vermeiden sollte.
2. Beim Herausnehmen des Kindes muss man alles aufwickeln, um es beim erneuten Hineinsetzen noch einmal neu zu binden. 🙁
(Beide Mankos lassen sich mit der Rucksacktrage mit dem TragetuchPlus mit Bauchgurt umgehen.)
So funktioniert das Aufnehmen des Kindes auf den Rücken mitsamt dem Tuch:
Man nimmt sich Kind und Tuch und sucht sich am besten eine Erhebung, auf der man sein Bein abstellen kann, dass es angewinkelt ist. Dann setzt man das Kind auf den Oberschenkel des angewinkelten Bein, wo es sich am Bauch anlehnen kann. Als nächstes legt man die Mitte des Tuchs an den Nacken des Kindes und über seine Schultern. Wenn das Tuch breit und das Kind noch kleiner ist, rafft man das Tuch im Nacken etwas, damit am Ende unten nicht zu viel Tuchstoff übrig ist. Danach überkreuzt man seine eigenen Arme vor der Brust des Kindes: Der eigene rechte Arm greift den rechten Oberarm des Kindes mitsamt dem Tuch, der eigene linke Arm den linken Oberarm des Kindes mitsamt dem Tuch. Der Arm, der direkt am Brustkorb des Kindes anliegt, gibt die Bewegungsrichtung vor. Im Bild ist es der rechte Arm, folglich geschieht das Aufsetzen dann über die rechte Seite.
Auch wenn diese Handgriffe wagemutig aussehen, besteht kein Grund zur Sorge: Das Kind wird zwar an seinen Armen gehalten, aber nicht an ihnen gezogen. Stattdessen kommt das Kind auf dem Führungsarm des Tragenden zu liegen, wo es den Weg auf den Rücken bequem übersteht.
Wie man auf dem mittleren Foto gut erkennen kann, muss man das Baby so weit anheben, dass man selbst mit dem Kopf unter dem eigenen Arm hindurchschlüpfen kann. Wenn das geschafft ist, legt man das Kind oben auf dem Rücken ab und beugt sich nach vorn, sodass das Baby bequem auf dem Rücken liegen kann. Nun nimmt zuerst eine Hand nach unten, um das Baby am Po zu stützen. Die zweite Hand folgt und wird mit der Aufgabe betraut, den unteren Tuchrand zu greifen und ihn nach unten zu ziehen – so weit, dass man gleich problemlos den Beutel formen kann, in welchem das Kind sicher sitzen wird.
Nun folgt einer der schwierigsten und wichtigsten Handgriffe: das Hinaufschieben des Tuches zwischen Tragendem und Kind bis etwa in Höhe des Bauchnabels des Kindes. Der Beutel wird seitlich bis zu den Kniekehlen geformt.
Im nächsten Schritt greift man die Tuchbahnen und legt sie auf die Schultern hoch. Dann kommt erneut ein Schritt, der Sorgfalt erfordert: das strähnchenweise Festziehen der Tuchbahnen. Besonders die Tuchsträhnen, die beim Kind oben sind, muss man kräftig ziehen, damit es wirklich aufrecht sitzt, nicht wie in einem Sack weit weg vom Körper des Tragenden hängt und damit sein Nacken gut gestützt ist. Damit das Straffgezogene nicht verrutscht, kann man das Tuch in sich verdrehen und sich die erste Tuchbahn beim Festziehen der zweiten zwischen die Knie klemmen. Sind dann beide Tuchbahnen bearbeitet, kann man sich wieder mehr in die aufrechte Position begeben und ggf. das Kind im Ganzen noch etwas nach oben schieben bei gleichzeitigem Ziehen an den Tuchbahnen.
Nun führt man die Tuchbahnen über den Beinchen des Kindes verlaufend auf den Rücken, wo man sie entweder verknotet oder kreuzt und unter den Beinchen des Kindes verlaufend wieder nach vorn bringt, um sie dort mit einem flachen Knoten zu schließen.
Zum Herausnehmen muss man alles soweit aufbinden, bis das Kind nur noch in seinem Tuchbeutel sitzt. Mit diesem zusammen lässt man es zur Seite auf den angewinkelten Oberschenkel gleiten, von wo aus man es wieder nach vorn nehmen und vom restlichen Tragetuch befreien kann.
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Wenn das Baby auf dem Rücken eingeschlafen ist, hängt sein Kopf zunächst meist zur Seite oder nach hinten – so wie auf dem Foto, wo der Kopf nicht optimal gestützt wird.
Da am Tuch keine Kopfstütze angenäht ist, wie es bei den anderen Tragen üblich ist, muss man sich anders zu helfen wissen.
Will man den Kopf des schlafenden Kindes nur mit dem Tragetuch stabilisieren, kann man das auf diese Weise tun:
Man geht etwas in die Knie und beugt sich nach vorn, greift mit den Händen von oben an den oberen Tuchrand und zieht diesen nach oben, bis in den Nacken des Kindes oder noch höher. Da die oberen Tuchsträhnen nun locker sind, muss man sie nachziehen (siehe Foto in der Mitte) und anschließend fixieren. Dazu legt man sie einfach unter den Haupt-Tuchstrang (siehe Foto rechts) und verdrillt diesen ggf. noch etwas.
Doch wehe, das Baby wacht auf und merkt, dass das Tuch fast über seinen ganzen Kopf reicht. Das führt meist zu Protest und man sollte schnell sein, die oberen Tuchsträhnen wieder etwas nach unten zu legen, was in etwas vorgeneigter Position am besten geht.
Hat mein ein Schaltuch o. ä. zur Verfügung, kann man dieses als Kopfstütze nutzen.
Man führt es von hinten hinauf zum Nacken des Kindes, legt es so um dessen Kopf, dass sein Hinterkopf bedeckt ist, das Gesicht aber frei bleibt. Die Seite des Schaltuchs, die am Hinterkopf anliegt, führt man über die eigene Schulter, die Seite des Schaltuchs, in deren Richtung das Gesicht des Kindes gedreht ist, verläuft dagegen unter der eigenen Schulter. Das Schaltuch kann man entweder vorn verknoten oder es am Tragetuch befestigen (es auf der einen Seite um den Tuchstrang knoten, auf der anderen Seite unter dem Tuchstrang durchführen – siehe zweites Foto von rechts). Wie im mittleren Foto zu sehen, ist es sinnvoll, das Schaltuch mit der Hand über dem Hinterkopf noch etwas nach oben zu ziehen.
Für die Kinder, die beim Binden nicht ruhig auf dem Rücken des Tragenden liegenbleiben, die sich zur Seite rollen oder zum Überstrecken neigen, bzw. für die ersten Trageversuche auf dem Rücken, bei denen die Routine noch fehlt, gibt es ebenfalls Möglichkeiten, das Kind auf den Rücken zu bekommen:
- das Aufnehmen aus einem Sessel bzw. vom Sofa aus mitsamt Tuch incl. vorgeformten Beutelchen:
Hierzu sollte man für ein jüngeres Baby, was noch nicht selbst sitzen kann, eine Kuhle formen, in der es halb-aufrecht liegen kann. In diese Kuhle legt man zuerst das Tuch, auf dieses dann das Baby, wobei das Tuch bis zu seinen Kniekehlen reichen muss, damit es später als Beutelchen bis zu seinem Bauchnabel reicht. Den Tuchstoff, der übrig ist, rafft man am Nacken des Kindes. Es empfiehlt sich, diese Beutel- und Nackenstütz-Konstruktion schon ein wenig zu fixieren, indem man die Tuchbahnen links und rechts vom Kind etwas eindreht (siehe Bild links).
Im nächsten Schritt beugt man sich selbst zum Kind herunter, bringt seinen Rücken möglichst nah an es heran, was die Bauchmuskeln schon etwas beansprucht … Dann greift man die Tuchbahnen, legt sie sich über die Schultern, zieht das Kind mit Tuch etwas heran und richtet sich wieder auf. Dabei kann man beide Tuchbahnen vor seinem Körper mit einer Hand halten und mit der anderen Hand das Baby von unten stützen.
Im dritten Schritt gilt es, das Tuch am Po des Kindes zu kontrollieren bzw. das Beutelchen zu optimieren, wofür man beide Hände braucht. Damit auch hierbei ein Fallen des Kindes vom Rücken ausgeschlossen ist, kann man sich die Tuchbahnen zwischen die Knie klemmen (siehe Bild rechts).
Das weitere Binden mit dem strähnchenweisen Festziehen des Tuchbahnen gleicht dem oben beschriebenen Vorgehen.
Ein Absetzen des Kindes auf einen Sessel oder ein Sofa ist natürlich genauso möglich, wenn man sich das seitliche Herabnehmen über die Hüfte (noch) nicht zutraut.
- das Schieben über die Seite auf den Rücken mitsamt Tuch incl. vorgeformten Beutelchen:
Anmerkung vorab:
Es gibt Bindeanleitungen, die zeigen, wie man das Baby im Tuchbeutel über die Schulter nach hinten bringt. Ich habe auch Eltern gesehen, die das gut beherrschen. Mit meinen eigenen Kindern habe ich mir jedoch nie getraut, das auszuprobieren. In Vorbereitung dieser Bindeanleitungen habe ich es dann immerhin mit der Tragepuppe versucht, war aber erfolglos …
Auf der Suche nach einer guten Alternative habe ich solange probiert, bis ich schließlich diese Variante gefunden und für gut befunden habe. 🙂
Da es auf einige Details ankommt, ist es am günstigsten, wenn Du Dir die Anleitung beim ersten Bindeversuch vorlesen lässt und jeden Handgriff langsam und bewusst ausführst.
Man nimmt sich Kind und Tuch und nutzt im besten Fall eine Erhebung, auf die man ein Bein stellen kann, um es anzuwinkeln. Auf den angewinkelten Oberschenkel setzt man das Baby, legt die Tuchmitte in seinen Nacken und formt aus den unteren Tuchbahnen das Beutelchen um seinen Po. Wenn man das Tuch (anders als auf den Fotos) als erstes auf sein Bein legt und das Baby gleich auf das Tuch setzt, geht es noch leichter, das Beutelchen zu formen.
Die gleichseitige Hand stützt jetzt das vom Tuch umwickelte Baby, welches man schon seitlich auf die Hüfte positioniert. Gleichzeitig greift die Hand der Gegenseite von hinten nach der oberen Tuchbahn und führt sie diagonal über den Rücken zur gegenüberliegenden Schulter (siehe zweites Bild von rechts). Schließlich legt man die geraffte Tuchbahn über die Schulter und hält sie vorn mit einer Hand fest. (Diesen Schritt kann man umgehen, wenn man das Tuch schon vor dem Aufnehmen des Kindes diagonal über den Rücken legt.)
Als nächstes muss man die andere Tuchbahn seitlich vom Kind umfassen und straff in Form ziehen, damit das Baby fest in dem Tuchbeutel sitzt (siehe Bild rechts). Je nach Vorliebe kann die eine oder andere Hand die Raffung der Tuchbahn ausführen.
Schließlich greift die gegenüberliegende Hand auch die Tuchbahn, die nah am Kind ist (siehe Foto links). Mit der Hand, die jetzt kein Tuch mehr hält, schiebt man das Kind an dessen Po über die Seite nach hinten – unter dem eigenen Arm hindurch. Die Hand, die die beiden Tuchbahnen hält, macht die Seitwärtsbewegung mit.
Wenn das Baby mittig auf dem Rücken angekommen ist und man es weiter mit der einen Hand stützt, löst man den Griff um die beiden Tuchbahnen und steckt sich die Tuchbahn, welche über die Schulter verläuft, zum Festklemmen zwischen die Knie. Als nächstes wechseln sich die Hände beim Stützen des Babys ab. Die Hand, die jetzt freigeworden ist, greift sich die Tuchbahn, welche unter der Schulter verläuft und legt sie über die Schulter (siehe beide Fotos rechts). Danach kann man auch diese Tuchbahn noch zwischen die Knie klemmen, um beide Hände für die Kontrolle bzw. Optimierung des Beutelchens zur Verfügung zu haben. Dann geht es weiter, wie oben beschrieben.
Schließlich möchte ich noch auf zwei andere Arten des Abschlusses hinweisen:
- das Ersetzen des finalen Knotens bzw. Doppelknotens durch einen Ring, in welchem sich die Tuchenden überkreuzen
- das Überkreuzen und Auffächern der Tuchenden über der Brust sowie das Hindurchziehen durch die über die Schulter nach vorn verlaufenden Tuchstränge – von außen, sodass sie durch die Tuchenden nach innen gezogen werden, was ein Herunterrutschen der Tuchstränge von den Schultern sicher verhindert
Fotos davon werden noch gemacht und hier eingestellt.
hinten: gekreuzte Rückentrage
Diese Trageweise eignet sich für eher kühlere Tage, wenn absehbar ist, dass das Kind bald einschläft und man es lange tragen muss, oder wenn man einfach mal Lust hat, etwas Besonderes zu binden. 🙂
Zuerst legt man die Mitte des Tuchs auf den eigenen Bauch und führt die Seiten nach hinten, wo man sie überkreuzt und nach vorn bringt.
Damit diese Anordnung bei den nächsten Handgriffen, dem Hochnehmen des Kindes, nicht verrutscht, steckt man die nach vorn verlaufenden Tuchbahnen einfach oben in die Tuchbahn am Bauch.
Mit dem Tuch einmal um den Rumpf herum gelegt nimmt man nun das Baby zu sich und schiebt es auf der Hüfte unter dem eigenen Arm hindurch auf den Rücken, auf dem man es recht weit nach oben schiebt, sodass es oberhalb der Tuchbahnen liegt.
Nun nimmt man das Tuchende, was bei dem Verkreuzen obendrauf zum Liegen gekommen ist und führt es erst zur anderen Kniekehle des Kindes und dann zwischen seinen Beinen nach oben, sodass es diagonal über dessen Rücken zur eigenen gegenüberliegenden Schulter verläuft. Dabei sollte es nicht in sich verdreht werden.
Diese Tuchende nimmt man dann nach vorn und klemmt es sich zum Halten zwischen die Beine. Dann folgt das gleiche Prozedere mit dem Tuchende, was beim ersten Kreuzen unten lag. Dieses führt man auch zwischen dem linken und rechten Bein des Kindes nach oben, diagonal über dessen Rücken und über die eigene Schulter.
Danach ist es gut, wenn man beide Tuchenden nach oben nimmt, fest hält und dabei das Kind in das gebundene Kreuz hineinruckelt. Davor und dabei sollte man auch die Tuchbahn am Bauch im Blick behalten, welche nicht zu eng anliegen darf. Schließlich nimmt man die Tuchenden wieder über die Schultern nach vorn und zieht sie noch einmal straff.
Dann kann man sie zunächst um sich selbst eindrehen, danach wahlweise vorn kreuzen, miteinander verdrillen oder auch nicht, um sie dann wieder nach hinten über die Beinchen des Kindes zu führen. Nun kann man (je nach Tuchlänge) hinten unter dem Po des Kindes einen flachen Knoten machen oder aber die Tuchbahnen unter den Beinchen entlang wieder nach vorn führen und entweder einmal verknoten oder einfach nur um die Tuchbahn, die am Bauch verläuft, herumschlingen.
Zum Herausnehmen des Kindes muss man leider alles aufwickeln … und das Kind ohne Tuchbahn über die Seite auf den angewinkelten Oberschenkel gleiten lassen.
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im TragetuchPlus mit Bauchgurt, entwickelt von Kirsten Heymann
Das TragetuchPlus ist prinzipiell wie ein normales Tragetuch zu binden. Dazu gehört das Formen des Beutels, in welchem das Kind sitzt, das strähnchenweise Festziehen der Tuchbahnen am Kind sowie das Knoten eines flachen Knotens – bei der Rückentrageweise am Rücken (= gehobener Schwierigkeitsgrad 🙂 ).
Insofern ist es eine tolle Option für Tuchliebhaber, die sich eine praktischere Version der Rucksacktrage wünschen und bereit sind, alle Schritte des Bindens mit Sorgfalt auszuführen.
Zunächst muss man den Bauchgurt am Tragetuch befestigen.
Da es auf jeder Seite drei am Tuch angenähte Schlaufen gibt, muss man eine Auswahl treffen zwischen geringer Stegbreite für Kinder im ersten Lebenshalbjahr (innere Schlaufen), mittlerer Stegbreite für Kinder ca. ab Kleidergröße 74 (mittlere Schlaufen) und großer Stegbreite für Kinder ab ca. 2 Jahren (äußere Schlaufen).
Zum Befestigen wird der Bauchgurt incl. der beiden Fixierungsschlaufen mit dem Klettverschluss durch die am Tuch angenähten Schlaufen gezogen. Das gelingt am besten, wenn man die Fixierungsschlaufen beim Durchziehen um den Bauchgurt wickelt, wie es auf dem zweiten Foto zu sehen ist.
Beim Umbinden des TragetuchPlus` gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der Bauchgurt liegt direkt am Tragenden an, befindet sich also zwischen dem Tragenden und dem Tuch.
Bei dieser Variante liegt der Bauchgurt außerhalb des Beutels, in welchem das Kind sitzt, was für das Kind wahrscheinlich die bequemste Option ist.
Allerdings hängt das Tuchstück, was später den Beutel um den Po des Kindes bildet, zunächst recht locker (siehe Foto in der Mitte). Das macht es etwas schwieriger, daraus den Beutel zu formen.
- Das Tuch liegt direkt am Körper des Tragenden an und wird durch den Bauchgurt, der außen liegt, an den Körper des Tragenden gedrückt.
Bei dieser Variante verläuft der Bauchgurt in dem Beutelchen, in dem das Kind sitzt. Hier gilt es zu probieren, ob sich das Kind dadurch gestört fühlt.
Vorteilhaft ist, dass das Tuch durch den Bauchgurt so gut gehalten wird, dass man es schon vor dem Hineinsetzen des Kindes nach oben hin in Position bringen kann, den Beutel also vor-formen kann (siehe Foto in der Mitte). Auf dieses nach oben gezogenen Stück Tuch wird das Baby später einfach draufgesetzt (siehe rechtes Foto).
hinten: Rucksacktrage zum schnellen Auf- und Absetzen
Die genaue Beschreibung des ersten Bindens der Rucksacktrage folgt noch. Hier erst einmal die entsprechenden Fotos:
Alternativ ist es auch möglich, das Baby gemeinsam mit dem Tuch incl. bereits vorgeformten Beutelchen über die Seite auf den Rücken zu nehmen. … Ab dem dritten Bild sind die Schritte die gleichen, wie oben bei Tragetuch unter “Rucksacktrage” beschrieben.
Ist das Beutelchen um den Po des Kindes geformt und liegen beide Tuchbahnen über den Schultern, geht es weiter mit dem strähnchenweisen Festziehen des Tuchstoffs. Diese Schritte entsprechen dem Binden der Rucksacktrage mit dem normalen Tuch. Beim TragetuchPlus wird der Doppelknoten als flacher Knoten allerdings schon unter dem Po des Kindes gebunden, wohingegen bei der Rucksacktrage mit dem normalen Tuch die Tuchbahnen zum Verknoten noch einmal nach vorn geführt werden.
Als nächstes müssen die zum Po des Kindes laufenden Tuchbahnen mitsamt ihrem Knoten an der Stelle, wo sie jetzt sind, fixiert werden. Andernfalls würde beim Absetzen des Kindes der Knoten nach unten verrutschen und man könnte es nicht erneut in das schon optimal gebundene Tuch wieder hineinsetzen.
Für die Fixierung hat man drei Optionen:
- mit den Fixierungsschlaufen, die am Bauchgurt hängen und einen Klettverschluss haben:
Diese werden auf jeder Seite um die zum Knoten verlaufende Tuchbahn gelegt (im Bereich zwischen Knoten und Beinchen) und mit dem Klettverschluss geschlossen – siehe Bild 1 und 2. Das auf dem Rücken mit nur einer Hand zu machen, ist nicht so leicht. Es ist nur vonnöten, wenn die Tuchenden sehr kurz sind und/oder wenn man das gebundene Tuch für den nächsten Einsatz “konserverieren” möchte. Mit den geschlossenen Fixierungsschlaufen kann man den Bauchgurt lösen und die gebundene Gesamtkonstruktion bleibt erhalten. - mit den Tuchenden und dem Bauchgurt:
Die Tuchenden werden nach vorn geführt und um den Bauchgurt gelegt – siehe Bild 3. - mit den Tuchenden:
Sofern diese lang genug sind, führt man sie bis auf den Bauch und verknotet sie dort.
Nun ist das erste Einbinden vollbracht. Die so entstandene, angepasste TragetuchPlus-Konstruktion kann jetzt ohne erneutes Binden weiter für die Rucksacktrageweise hinten genutzt werden. 🙂
das schnelle Absetzen 🙂 :
Nachdem man sich weit nach vorn gebeugt hat, werden einfach die Schulterträger seitlich von den Schultern abgestriffen, die gesamte Tuchbahn nach unten bewegt und das Baby ohne Tuch über die Seite nach vorn auf das angewinkelte Bein geholt.
das schnelle Wieder-Hineinsetzen 🙂 :
Das erneute Hineinsetzen funktioniert nur, wenn man das Tragetuch wieder unter den Po des Kindes bringt und ein Beutelchen formt, was bis zum Bauchnabel des Kindes und zu dessen Kniekehlen reicht!!! Erst, wenn man das gemacht hat, kann man das Tuch nach oben über den Rücken des Babys legen, in die Schulterträger hineinschlüpfen und diese auf die Schultern hoch schieben.
vorn: Rucksacktrage zum schnellen Auf- und Absetzen
Die genaue Erklärung des ersten Bindens der Rucksacktrage vorn folgt noch.
Das schnelle Absetzen des Kindes aus der vorderen Rucksacktrage 🙂 :
Zuerst löst man das Rückenbändchen durch leichten Zug, danach macht man nacheinander die Schulterträger zur Seite, wobei man das Kind stets mit einer Hand festhält.
Die noch am Körper befindliche Tuchkonstruktion schiebt man am besten auf den Rücken und nimmt sie wie einen Rucksack, ehe man später das Baby wieder hineinsetzt.
Das schnelle Wieder-Hineinsetzen des Kindes in die vordere Rucksacktrage 🙂 :
Vorn ist das ganz einfach, weil man den Beutel leichter formen kann: Man zieht das Tuch einfach nach oben (siehe Bild 1) und setzt das Kind dann auf diese Ausziehung (siehe Bild 2). Schließlich legt man die Tuchbahn am Rücken des Kindes nach oben, fährt nacheinander in die Schulterträger und legt diese auf die jeweilige Schulter. Danach muss man das Ganze noch mit dem Bändchen auf dem Rücken fixieren oder einen Rucksack aufsetzen, dessen Träger die Schulterträger oben auf der Schulter halten.
Bonus: Verwendung des TragetuchPlus` mit losem Bauchgurt zum erleichterten Binden der Känguruhtrage und des Hüftsitzes
Wenn man sich den Bauchgurt (oder einen Schal) um die Taille bindet, kann man das Tuch zwischen sich selbst und den Bauchgurt klemmen und schon den Teil des Beutels formen, der später hinauf bis zum Bauch des Kindes reicht. Da das Tuch dank des Bauchgurts in der richtigen Lage gehalten wird, hat man nun beide Hände, um das Baby aufzunehmen. 🙂 Dadurch werden die ersten Schritte des Bindens deutlich komfortabler.
Nun fragt sich der ein oder andere vielleicht, warum ich hierfür den losen Bauchgurt empfehle und nicht den am Tuch festgemachten. Das hat einen einfachen Grund: das Heraussetzen. Mit am Tuch festgemachtem Bauchgurt kann man das Kind nicht nach unten aus dem Tuch herausnehmen, sondern müsste die Känguruhtrage (durch die auf dem Rücken verkreuzten Tuchbahnen) und auch den Hüftsitz aufbinden, um das Baby zu befreien. Ist der Bauchgurt dagegen lose, hilft er beim Einbinden, ohne das Herausnehmen zu verkomplizieren.
Hier nun das Binden der Känguruhtrage:
Die einzelnen Schritte erklären sich durch die Fotos und die Anleitung zur Känguruhtrage oben im Kapitel zum Tragetuch von selbst.
Wichtig ist das Verdrehen der Tuchbahnen in sich, wie es im mittleren Bild zu sehen ist: Die Tuchsträhne, die oben im Nacken des Kindes liegt, muss unterhalb der anderen Tuchsträhnen verlaufen und außen auf der Schulter zu liegen kommen. D. h., dass man die Tuchsträhnen, die unten unter dem Po des Kindes verlaufen, über die anderen Tuchsträhnen nach innen zum eigenen Hals hin legen.
Hinter der Schulter, auf dem Rücken, sollten die Tuchbahnen nicht noch einmal um sich verdreht sein, sondern glatt liegen und über Kreuz verlaufen, um in Kniehöhe des Kindes wieder nach vorn zu kommen.
Den flachen Knoten macht man unter dem Po des Kindes.
Hier noch einmal das Herausnehmen, was dem Herausnehmen aus der normalen Känguruhtrage mit dem Tragetuch gleicht:
Der Tuchbeutel um den Po des Kindes wird gelöst, die Tuchbahn nach oben geschoben und auf dem Dekollté zur Seite gelegt. Anschließend wird das Baby aus den unteren Tuchsträngen herausgehoben.
Da die vorgebundene Känguruhtrage dabei zwangsweise verrutscht, muss man sie wieder in Form bringen: die Schlaufe von oben wieder mittig nach unten ziehen und zur lockeren Fixierung den Tuchknoten durch die Schlaufe ziehen. So kann es dann verbleiben, bis das Baby wieder einsteigen soll.
Zuletzt noch die ersten Schritte des Bindens des Hüftsitzes mit Tragetuch mit losem Bauchgurt:
Fotos zu den Zwischenschritten folgen noch, da sich die Art des Bindens doch etwas von der unterscheidet, die im Kapitel Tragetuch unter “Hüftsitz mit zwei Tuchbahnen über der Schulter” gezeigt wird.
im MeiTai oder in einer Halbschnallentrage – mit oder ohne Fixierungsschlaufen
vorn
seitlich
hinten
im Onbuhimo
hinten
in der Alles-in-einem-Trage, entwickelt von Kirsten Heymann
mit losem Bauchgurt
mit fixiertem Bauchgurt
ohne Bauchgurt
für ZWEI Traglinge gleichzeitig
mit EINEM Tuch im beidseitigen Hüftsitz (Schmetterlingstrage)
im umgenähten, langen Tragetuch, entwickelt von Kirsten Heymann – ohne Ringe
So sieht das umgenähte, ursprünglich mind. 5,4 m lange Tragetuch anfänglich aus:
Um zwei Kinder darin tragen zu können, muss man zunächst die beiden Tuchenden durch jeweils einen Stofftunnel zu ziehen. Hierzu sollte man eine (saubere) Grillzange oder ein ähnliches Werkzeug zu Hilfe nehmen. Beim Einfädeln kann man das Tuch so drehen, dass der Stofftunnel, durch den man gerade die Tuchbahn zieht, oben liegt.
Bis hierhin sieht es unkompliziert aus. 🙂
Nun folgen zwei weitere Schritte, die auf den ersten Blick verwirrend wirken können:
Die Tuchbahnen werden überkreuzt (siehe Bild links – X) und schließlich legt man die Tuchenden (5 und E) noch von hinten bzw. unten um die Haupttuchbahnen (1 und A), in welcher die Babys später sitzen werden. Das ist im rechten Bild zu sehen. Dabei kommt die Tuchbahn, die oben rechts liegt (3), unten (als 4) in die linke Schlaufe (1+2). Die Tuchbahn, die oben links liegt (C), wird unten (als D) in die rechte Schlaufe (A+B) gelegt.
1, 2, 3, 4 und 5 bilden eine Einheit. A, B, C, D und E bilden die andere Einheit.
Nun ist das Tuch soweit vorbereitet, dass man es “anziehen” kann. Dazu legt man es am besten mit dem Vorderteil nach unten vor sich hin, schlüpft mit den Armen von hinten in die Konstruktion hinein und stülpt sie sich über den Kopf. Durch insgesamt vier Tuchbahnen (C+3 sowie B+2) muss man mit seinem Kopf schlüpfen. Die beiden oberen Tuchbahnen (C und 3) kommen auf den Schultern zu liegen. Durch die beiden unteren Tuchbahnen (2 und B) muss man auch mit den Armen durchfahren. Diese Tuchbahnen kommen dann unter den Armen um den Brustkorb herum zu liegen.
Nun kann es losgehen. Jetzt können die Babys nacheinander in der bequemen Trage ihren Platz einnehmen. 🙂
Man nimmt sich das erste Baby und legt es sich so über die Schulter, dass es gut von oben in seine Tuchbahn (1) und seinen unteren Tuchstrang (4) hineingleiten kann. Zum Einfädeln der Beinchen rafft man die Tuchbahn etwas. Schon beim Hineingleiten des Babys fächert man die Tuchbahn um seinen Rücken auf, wobei man darauf achten muss, dass unten genug Tuchstoff übrig bleibt, dass man ein Beutelchen um Baby Po formen kann, der bis in seine Kniekehlen und hinauf zu seinem Bauchnabel reicht.
Nun geht es an das Festziehen des Tuchs. Zuerst zieht man es im Bereich der Schulter (3) Strähne für Strähne straff, v. a. an der Tuchkante, die im Nacken des Kindes verläuft. Als nächstes zieht man den Stoff unterhalb des Stofftunnels (bei 4) nach. Bis zu diesem Schritt muss man das Kind zusätzlich stützen, damit nichts verrutscht. Wenn man dann aber das Tuchende (5), was oben aus der Haupttuchbahn (1) heraushängt, festzieht (zuerst nach oben, dann zur Seite bzw. nach hinten), sitzt das Baby auch ohne Halt von außen sicher und durch die Reibung des Tuchs auch schon relativ fest.
Bevor man das zweite Kind in die Trage setzt, muss man sich unbedingt die Tuchbahn des ersten Kindes, welche über die Schulter verläuft (3), teilweise nach außen über die Schulter bis auf den Oberarm ziehen. Anderenfalls verrutscht die Tuchbahn beim Hantieren so, dass sie unangenehm am Hals einschneidet. Mit einem Kind in den Armen lässt sich das dann auch leider nicht so einfach korrigieren …
Ebenfalls vor dem Aufnehmen und dem Hineinsetzen des zweiten Kindes schiebt man das erste Kind weit zur Seite bzw. nach hinten und nimmt den eigenen Arm um das Kind nach vorn, sodass es hinter diesem Arm sitzt. Dadurch hat man beide Hände für das zweite Kind zur Verfügung. 🙂
Das Hineinsetzten des zweiten Kindes, das Auffächern der Haupttuchbahn (A), das Formen des Beutelchens um seinen Po und auch das Schauen, ob seine Beinchen unter dem Tuchstrang D verlaufen, sind wie beim ersten Kind.
Auch das Festziehen des Tuchs in analog wie beim ersten Kind. Zuerst macht man es im Tuchabschnitt C, dann im Bereich D und schließlich mit dem Tuchende (E).
Anschließend ist es, wenn das erste Kind nun zu tief oder zu locker sitzt, ggf. vonnöten, das Tuch auch beim ersten Kind noch etwas nachzuziehen.
Als vorletzter Schritt folgt das Verknoten der Tuchenden mit einem einfachen Knoten auf dem Rücken. Das gelingt nur, wenn die Tuchenden lang genug sind, um sie mit den Armen so straffzuziehen, wie auf den beiden mittleren Bildern zu sehen ist. Für kleinere Menschen reicht ein 5,4 m langes Tuch, für größere Menschen empfehle ich ein noch längeres Tuch (z. B. Größe 8 bei Didymos oder eine Sonderanfertigung).
Ganz zuletzt sollte man die über die Schultern verlaufenden Tuchbahnen noch optimieren, ggf. insg. etwas nach außen schieben oder die zum Hals zeigenden Tuchkanten nach außen schlagen.
Das Herausnehmen der Kinder ist einfach und unabhängig voneinander möglich:
Man streift dazu entweder die Haupttuchbahn nach oben und hebt anschließend das Kind nach oben aus dem unteren Tuchstrang heraus (siehe Fotos links) oder man nimmt die Haupttuchbahn zusammen mit dem unteren Tuchstrang nach oben und lässt das Kind nach unten auf den eigenen angewinkelten Oberschenkel gleiten (wie auf den Fotos rechts zu sehen ist).
Wenn man ein Kind herausgenommen hat und das andere noch weiter tragen möchte, so muss man das Tuch straffen. Dazu zieht man den einfachen Knoten am Rücken beherzt fester, wobei sich eine Menge Tuchstoff bewegt (siehe drittes Foto). Danach sollte wieder alles passen. 🙂
im langen Tragetuch – ohne Umnähen, ohne Ring
Auch mit einem originalen, langen Tuch kann man die Schmetterlingstrage binden, da man die Funktion der Stofftunnel durch geschickt-verwebtes Legen der Tuchbahnen imitieren kann. Wie immer sieht es komplizierter aus, als es eigentlich ist. 🙂
Gebunden wird dies wie die Wickelkreuztrage. Die nach vorn kommenden Tuchstränge werden erst überkreuzt, der vordere dann hinter der Haupttuchbahn durchgeführt, der hintere davor, dann werden die beiden Tuchstränge noch einmal umeinander gedreht. Schließlich werden sie links und rechts in die Haupt-Tuchbahn von innen eingehangen.
Das Hineinsetzen der Babys und das finale Verknoten sind wie bei der Schmetterlingstrageweise mit dem umgenähten Tragetuch.
im langen Tragetuch – ohne Umnähen, mit einem Ring
…
mit mittellangem Tragetuch – ohne Umnähen, mit einem Ring
Variante mit Ring vorn
Variante mit Ring hinten
im langen Tragetuch – ohne Umnähen, mit zwei Ringen und einem kleinen Polster
…
im mittellangen Tragetuch – ohne Umnähen, mit zwei Ringen und einem kleinen Polster
…
Da ich selbst überwältigt bin von der Vielzahl der Bindeweisen, auf die ich beim Ausprobieren stoße, wird es noch etwas dauern, bis es Fotos und genaue Beschreibungen für alle gibt.
mit ZWEI Tüchern – gekoppelt durch Ring(e) – im beidseitigen Hüftsitz
in zwei mittellangen Tüchern an einem Ring
in zwei kurzen Tüchern an zwei Ringen – als Doppel-RingSling – mit oder ohne Nähen
mit ZWEI Tüchern/Tragehilfen – als Kombinationen verschiedener Einlings-Trageweisen
Beispiele sind auf der Hauptseite Windelfrei & Tragen zu finden; Bindeanleitungen folgen demnächst.