Schon sehr lange habe ich Fragen mit mir herumgetragen wie etwa: „Ist es für Pflanzen in Ordnung, wenn man jätet, also einige von ihnen herausmacht, andere stehen lässt? Wie ist es für sie, wenn sie weggeschmissen werden, z. B. weil sie im Gartenmarkt nicht verkauft wurden oder weil auf dem Friedhof die nächste jahreszeitliche Bepflanzung ansteht? Was muss ich beachten, wenn ich kleine Bäumchen im Garten entferne, damit dieser mir nicht verwaldet? Was ist wichtig, wenn ein Busch oder Baum verschnitten oder gefällt werden muss? …
Wie sollten wir überhaupt unseren Umgang mit Pflanzen verändern, damit er mehr dem entspricht, was die göttliche Ordnung vorgesehen hat?
Antworten auf diese Fragen wünschte ich mir direkt von den Betroffenen, den Pflanzen bzw. von deren Seelen bzw. Gruppenseelen.
So ergab es sich, dass wir uns im Mai 2022 zu viert zusammenfanden, um gemeinsam unsere Fragen zu stellen, Altes infrage zu stellen, erstaunt zu werden und eine Richtschnur zu erhalten, was unsere gärtnerischen Aktivitäten betrifft – und einiges darüber hinaus.
Im Vorfeld möchte ich sagen, dass in den letzten Jahren im Umgang mit Pflanzen glücklicherweise bereits ein Umdenken stattgefunden hat bzw. stattfindet. Vieles Gewaltvolle wird bereits (wenigstens von einzelnen) nicht mehr unhinterfragt ausgeführt: Pflanzenanbau, der von der Art und Weise her der Massentierhaltung entspricht; das Fällen von Weihnachtsbäumen; das Kurzmähen von Wiesen z. B. in der Stadt; das Entfernen von Wildpflanzen an den Rändern von Gehwegen, wo sie eigentlich niemanden behindern u. a.
Denn wie heißt es so schön: „Frieden fängt bei einem selbst, im eigenen Haus und vor der eigenen Haustür an.“ – so auch im Garten und im Umgang mit unseren pflanzlichen Mitgeschöpfen.
In diesem Sinn hoffe ich, dass die folgenden Antworten der Pflanzen selbst zu einem tieferen Verständnis und schließlich zu einer neuen Art des Zusammenleben zwischen Mensch und Pflanzenwelt beitragen können.
Fragen an die Gruppenseele der Pflanzen:
[Wie ist es für Pflanzen ganz allgemein, wenn Menschen für sie Verantwortung übernehmen, gestaltend in ihr Wachstum eingreifen, gärtnern?]
Die Menschen überschätzen sich und unterschätzen uns Pflanzen.
Wir Pflanzen sind gern für Euch da, aber seht Ihr uns?
Der Mensch kann nur Verantwortung übernehmen, wenn er uns sieht, wenn er uns wirklich begreift. (liebevolles, warmes Gefühl, sehr berührend)
Nur, wenn er uns wirklich sieht, kann er uns gerecht werden – und wir ihm.
Viele von uns fühlen sich nicht gesehen in dem, was wir eigentlich sind. Das führt zu viel Leid bei uns. (Bilder von Monokulturen, Wahrnehmung „seelenloser“ Ausbeutung)
Der Mensch versucht,über uns zu herrschen – und macht sich damit selbst kaputt, schneidet sich ins eigene Fleisch.
Wenn er den Wert einer Pflanze nicht erkennt, erkennt er seinen eigenen Wert nicht.
Wir haben so viel zu geben, doch wird es oft übersehen.
(Wunsch nach einer Begegnung mit Achtung wahrnehmbar)
(Wunsch nach Umgang in Achtsamkeit spürbar)
(Wahrnehmung der Pflanzenseele wie ein Spiegel von uns, Spüren der Wesenverwandtschaft und des unbeschriebenen kreativen Raums, wenn wir durch Leere mit der Pflanzenseele verbunden sind)
[Wie ist es mit dem Jäten, also dem bewussten Rausmachen von Pflanzen? Unter welchen Umständen und wie ist es für die Pflanzen in Ordnung, wann und wie nicht?]
Keine Pflanze möchte gern ihr Leben lassen, aber unter bestimmten Umständen sind sie dazu bereit.
[Unter welchen Umständen?]
… wenn Not besteht, wenn es keine andere Lösung gibt, wenn Schaden abgewendet werden kann.
[Was ist mit Schaden gemeint?]
Pflanzen, die am falschen Fleck wachsen, können Schaden anrichten.
(Gedanke an Neophyten, also eingeschleppte Arten)
(Gefühl, dass dort – in den Pflanzen – invasive Kräfte wirken, ganz komische Energien, die die entsprechenden Pflanzen in gewissem Sinn zu ihren Zwecken missbrauchen!!!)
Dort ist Einhalt zu gebieten.
[Wie ist das Jäten in Ordnung?]
… mit Achtung.
Findest Du es in Ordnung, wenn „minderwertiges Leben“ vernichtet wird?!
(Erschrecken über die Heftigkeit dieser Antwort)
Kläre es im Dialog mit den Pflanzen. … Es ist besser, wenn die Pflanzen gejätet werden, wenn sie noch klein sind. … Entsorge sie achtungsvoll, nicht in die Tonne. …
(Ich habe Beispiele aus meinem Garten genannt, die dann von der Gruppenseele der Pflanzen hinterfragt wurden, z. B. wie ich mit Brennnesseln mitten auf der Wiese verfahren soll, die mir wehtun, wenn ich barfuß über die Wiese gehe. … Ein Spezialfall seien Neophyten. Bei ihnen sei Jäten erlaubt und es wichtig, die Seelenanteile zurück in ihre Heimat zu schicken. … Allgemein sollen gejätete Pflanzen am besten würdevoll an Ort und Stelle abgelegt werden.)
Jäten ist erlaubt, wenn es dienlich ist.
[Wie ist es mit dem Rausmachen von Pflanzen zum Zwecke der Ernte, also weiteren Verarbeitung?]
Die meisten Pflanzen werden sich freuen, wenn sie etwas Gutes tun können.
(wieder das Gefühl, dass es wichtig ist, dass die Pflanzen als Wesen gesehen werden)
Wenn Ihr achtungsvoll mit ihnen umgeht, schenken sie Euch gern ihre Energie.
Das Ernten z. B. zum Zweck des Verzehrs, des Einsatzes zum Färben … ist in Ordnung. Es soll mit Bewusstsein geschehen. Es können Freundschaften entstehen zwischen Mensch und Pflanze und es ist gut, wenn Pflanzen, die z. B. im eigenen Garten angebaut werden, wie Familienmitglieder gesehen werden, wenn ihr Saatgut bewusst über die Jahre gesammelt und wieder in die Erde gebracht wird.
Fragen an die Gruppenseele der Bäume:
[Wie ist es im Speziellen mit dem Herausmachen junger Bäumchen an Stellen, wo kein Wald entstehen soll?]
Es ist Euer Recht, für waldfreie Lebensräume zu sorgen.
(freundliches, wohlwollendes Gefühl)
Des Herausmachen junger Bäumchen ist in Ordnung, wenn Ihr es mit Achtsamkeit tut. Wir freuen uns, wenn Ihr uns (große) Bäume achtet und unseren Wert seht – also auch in jedem jungen Baum das Potenzial eines (großen) Baumes seht.
[Wie ist es mit Bäumchen, die schon etwas größer sind, also keine Ein- oder Zweijährigen mehr?]
(Gefühl, als sei dann eine liebevolle Erklärung, warum sie rausgemacht werden sollen, wichtig)
[Was ist, wenn ein Bäumchen es nicht akzeptieren will?]
(Gefühl, als gebe es so eine Art Codex zwischen den Menschen und den Bäumen, der es den Menschen erlaubt, über die Bäumchen zu entscheiden)
Bei schon etwas älteren Bäumchen ist die Kommunikation wichtig. Ihr könnt dem betroffenen Bäumchen Vorschläge machen, wie seine weitere Verwendung aussehen kann, z. B. als Spazierstock. Das Wissen über die weitere Verwendung ist wichtig. Schmeißt das Bäumchen nicht einfach weg.
Haltet Ausschau nach dem Mutterbaum. Überlegt, wo das junge Bäumchen herkommt und was seine Baumart ausmacht. Nehmt Kontakt auf zum Mutterbaum, wenn Ihr das junge Bäumchen herausmacht. Seht bewusst, was aus dem jungen Bäumchen für ein großer Baum werden könnte. …
[Was ist beim Fällen von Bäumen zu beachten?]
Das Gesagte trifft auf Bäume und auf Büsche/Sträucher zu.
Einige Tage vor dem Fällen solltet Ihr den Pflanzengeistern Bescheid geben, dass die Fällung ansteht.
Fragt Euch vor jeder Fällung: „Muss es wirklich sein? Gibt es eine Notwendigkeit?“
Ihr solltet das Fällen einige Tage vorher ankündigen (nicht zu lange Zeit vorher, um keinen unnötigen Stress zu erzeugen) und die Seele des Baums bitten, sich zu lösen, und die Naturwesen bitten, in eine andere, artverwandte Pflanze zu gehen.
erneut Fragen an die Gruppenseele der Pflanzen:
[Können wir Pflanzen bestimmte Orte zuweisen bzw. sie von Orten fernhalten oder sie bitten, von bestimmten Orten zu gehen?]
Ihr habt einen gewissen Gestaltungsspielraum.
(Gefühl, dass Sonnenpflanzen nicht auf Schattenareale geführt werden können und umgedreht, aber dass es bei äquivalenten Standorten möglich ist mit einer gezielten Zuteilung)
Es ist möglich, dass Ihr Pflanzen bittet zu gehen und sich woanders anzusiedeln, am besten mit einem konkreten Angebot.
(Kooperationswilligkeit von Seiten der Pflanzen spürbar)
[Wie weit dürfen wir gehen beim Züchten von Kulturpflanzen? Was ist in Ordnung, was sind nicht gerechtfertigte Eingriffe?]
(beim Hineinspüren zu dieser Frage das Gefühl, dass bei Überzüchtungen wieder fremde Energien bzw. Wesenheiten im Spiel sind; Gefühl, dass es eine klare Grenze gibt)
Was einfach geht (an Züchtungs-/Veredelungstechniken) ist OK. Was künstliches Hilfsverfahren braucht, ist nicht in Ordnung.
[Wie ist es mit dem Pfropfen von Bäumen?]
(Gefühl, als würde sich die Unterlage zur Verfügung stellen)
Beide vereinigen sich.
… Wenn Ihr pfropft, dann verbindet Euch vorher mit dem Baumgeist. …
[Inwiefern wirken menschengemachte Dinge/Eingriffe auf die Pflanzen und ihr Wohlbefinden?]
Vieles wirkt auf uns und hemmt unser Wachstum.
(Bild und Gefühl wie von einem energetischen Käfig, große Schwere)
Wir können uns nicht frei entfalten.
[Wirkt das überall auf der Erde auf Euch??]
Ja.
(sehr bedrückendes Gefühl)
Es ist an den Menschen, das zu lösen. Ihr habt die Möglichkeit dazu. Nutzt sie! …
(Gedanke daran, dass wir erst kürzlich dazu aufgestellt hatten)
Jeder Schritt hilft.
[Wie können wir Menschen unsere Kreativität in Bezug auf Pflanzen im Einklang mit der Schöpfung umsetzen? Wie können wir unsere Entscheidungen hinterfragen, ob sie wirklich im Einklang mit dem großen Ganzen sind?]
Indem der Mensch MIT uns wirkt und unser Potenzial erkennt.
(Gefühl, als würden uns die Pflanzen mit den besten Absichten begegnen – sehr berührend → als könnten wir sie wirklich als unsere Freunde sehen)
… Dann werdet Ihr erkennen, was das Beste ist.
Verbindet Euch, wenn Ihr einen Garten anlegen, einen Ort gestalten wollt, zuerst mit dem Ort, mit der Gruppenseele der Pflanzen und der Gruppenseele der Naturwesen. Erarbeitet erst danach Vorschläge. Überprüft Eure Pläne fortwährend.
Es ist wichtig, dass Ihr mit Eurem Herzen auf den Garten seht.
Stellt Euch das Endresultat vor, visualisiert es und überprüft dabei Eure eigenen Gefühle auf Stimmigkeit.